Brandenburger Klinikkooperation bündelt Beatmungskompetenzen


Bildquelle: Johanniter-Krankenhaus Treuenbrietzen

Die Kliniken Beelitz und das Johanniter-Krankenhaus Treuenbrietzen bündeln ihr langjähriges Wissen bei der Behandlung von Beatmungspatienten und etablieren das Beatmungs- und Weaning Zentrum Brandenburg. Ziel des Zentrums ist die an den Beatmungspatienten ausgerichtete individuelle Gesundheitsversorgung insbesondere bei der Beatmungsentwöhnung (Weaning).

Die Versorgungssituation beatmeter Patienten und deren Beatmungsentwöhnung weist starke qualitative Unterschiede auf. Für ihre optimale Behandlung bedarf es spezieller Expertise in den Fachgebieten Pneumologie und Neurologie. Beide Häuser haben bereits in den vergangenen Monaten Ihre Zusammenarbeit zum Thema Beatmung und Beatmungsentwöhnung intensiviert. Gemeinsam mit dem Städtischen Klinikum Brandenburg hatten sie die Zusammenarbeit zahlreicher Brandenburger Kliniken zur Versorgung von COVID-19 Patienten initiiert und koordiniert. Das Versorgungscluster Corona West (VCC) umfasst ein Versorgungsgebiet mit mehr als 800.000 Einwohnern, etwa ein Drittel der Einwohner des Landes Brandenburg.

Dr. Martin Spielhagen übernimmt zum 01. September 2020 als Zentrumsdirektor die Leitung des von beiden Kliniken getragenen Beatmungs- und Weaning Zentrums Brandenburg mit bald mehr als 30 Beatmungsplätzen in Beelitz und mehr als 22 Plätzen in Treuenbrietzen.

Enrico Ukrow, Vorstandsvorsitzender des Zentrums und Geschäftsführer der Kliniken Beelitz, erklärte: „Ich freue mich, dass wir unsere Erfahrungen in der interdisziplinären Versorgung von Beatmungspatienten in unser gemeinsames Zentrum einbringen können. Immerhin wird bei uns schon seit 20 Jahren die Beatmungsabteilung von einer neurologischen und pneumologischen Doppelspitze geleitet. Dieses besondere Konzept ist über diese lange Zeit von Dr. Lück, Pneumologe und Leiter unseres Intensivbereichs, systematisch und beispielgebend aufgebaut worden.“

Vivien Voigt unterstützt als Mitglied des Vorstandes diese zukunftsweisende Zusammenarbeit. Dr. Martin Spielhagen, Zentrumsdirektor: „Diese Kooperation stellt ein Novum in der medizinischen Versorgung von Weaning-Patienten dar! Durch eine fachübergreifende Versorgung von zwei Kliniken mit unterschiedlichen Trägern und Profilen werden alle im Weaning auftretenden Probleme gemeinsam beherrschbar!“

Über die Beatmung- und Beatmungsentwöhnung von Patienten

Neurologische und pneumologische Erkrankungen können bei schweren Verläufen zu einer intensivstationären Behandlung mit der Notwendigkeit einer Beatmung führen. Als Fachkliniken für Neurologie bzw. Pneumologie sind beide Krankenhäuser gerade auf solche schwierigen Fallkonstellationen spezialisiert. Zur Aufrechterhaltung der Atemfunktion sind modernste Beatmungsgeräte notwendig. Es können bis zu mehrere Wochen oder sogar Monate vergehen, bis sich eine Stabilisierung des Gesundheitszustands eingestellt hat, so dass der Patient lange beatmet werden muss.

Eine anhaltende Beatmungspflicht nach der eigentlichen Behandlung stellt eine Herausforderung für betroffene Patienten, und Angehörige und Mediziner dar. Der Prozess von der andauernden bzw. teilweisen Abhängigkeit eines Patienten von der maschinellen Beatmung zurück zu einer eigenständigen Atmung erfordert eine individuell abgestimmte Vorgehensweise.

Über die Neurologischen Fachkliniken

Zu den Neurologischen Fachkliniken der Kliniken Beelitz GmbH gehört u.a. ein neurologisches Fachkrankenhaus für neurologische Frührehabilitation (Phase B) und eine Neurologische Rehabilitationsklinik (Phasen C und D). Seit Eröffnung wurden hier mehr als 10.000 Menschen mit akuten und chronischen neurologischen Erkrankungen, nach neurochirurgischen Eingriffen sowie nach Unfällen mit Nerven-, Rückenmarks- oder Gehirnschäden behandelt. Der Gesundheitsstandort ist zudem Brandenburgisches Zentrum für Querschnittgelähmte, neuro-urologisches Zentrum sowie Teil des Epilepsie-Zentrums Berlin-Brandenburg und ergänzt damit das umfassende Behandlungsspektrum der Kliniken Beelitz im Fachgebiet der Neurologie. Die Kliniken Beelitz GmbH am traditionsreichen Gesundheitsstandort Beelitz-Heilstätten gehört seit 1996 zum Recura Kliniken Verbund.

Über das Johanniter-Krankenhaus Treuenbrietzen

Das heutige Johanniter-Krankenhaus Treuenbrietzen hat seine Wurzeln in der Entstehung eines Wandererarbeitsheimes im Jahr 1914 und ist eng mit dessen Geschichte verknüpft. Zum 1. Januar 1994 wurde das Haus von den Johannitern übernommen und in seinem Fortbestand gesichert. 1998 wurde die Lungenfachklinik von Beelitz-Heilstätten mit ihrer fast 100-jährigen Tradition verlagert und der Umbau des Johanniter-Krankenhauses Treuenbrietzen zu einem Fachkrankenhaus abgeschlossen Im Jahr 2011 wurde in der Klinik für Pneumologie ein Bereich zur Entwöhnung langzeitbeatmeter Patienten (Weaning) eröffnet.

Eine insgesamt erfreuliche Entwicklung ist bei den Planbetten festzustellen; 2006 verfügte das Haus über 347, heute über 382 Planbetten. Im Jahr 2019 wurden ca. 10.000 Patienten behandelt. Das Krankenhaus betreibt mehrere Tochtergesellschaften und ist mit 650 Mitarbeitern ein wichtiger Arbeitgeber in der Region.

Auch in den nächsten Jahren wird das Krankenhaus erweitert und saniert. Mit der Fertigstellung des 1. Bauabschnitt " wurde Anfang 2019 die Versorgung im Bereich Weaning durch ein integriertes Schlaf-Atem-Zentrum (SAZ) sowohl stationär als auch ambulant verbessert.

 

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Bild: v.l.n.r.: Enrico Ukrow (GF Kliniken Beelitz), Vivien Voigt (Direktorin) und Dr. Martin Spielhagen  (Ärztlicher Direktor) beide  Johanniter-Krankenhaus Treuenbrietzen

Bildquelle: Johanniter