Beatmungs- udn Weaningzentrum Brandenburg

Beelitz-Heilstätten, 03.11.2023: „Wir hören auf unsere Pflegekräfte.“ Daher steigen die Kliniken Beelitz zum 01.01.2024 aus dem Leasing von Pflegefachkräften aus. Kompensiert wird dieser Verzicht durch Schwerpunktverschiebungen in der Aussteuerung der Klinik sowie Prozessveränderungen. Damit sind die Kliniken Beelitz eines der ersten Häuser in der Region, welche aus dem Leasingmodell aussteigen.

"Wir haben verstanden“, so kann man den Ausstieg der Kliniken Beelitz aus dem Pflegekräfte-Leasing-Modell verstehen. Pflegefachkräfte sagen schon länger, dass der Einsatz von Leasingkräften zu oft ein Mehraufwand und weniger eine Entlastung ist. Durch den Verzicht auf Leasingkräfte ab dem 01.01.2024 hören die Kliniken Beelitz auf ihre Mitarbeiter:innen und bringen, durch die Reduzierung von Mehraufwand, Unmut und Stress, ihre Wertschätzung und ihren Respekt für die Pflegekräfte im Haus zum Ausdruck. Dieses zeigt sich auch in dem Angebot an die eigenen Mitarbeitenden, über einen freiwilligen, internen Pooldienst die eigene Vergütung maßgeblich zu verbessern und der Möglichkeit auf Zusatzurlaub bei ständiger Wechselschicht (sog. Schichturlaub).

Wir haben verstanden!

Zum 01.01.2024 starten die Kliniken Beelitz ohne externe Leasingkräfte in das neue Jahr. Bis zu 8 % Leasingkräfte (im Vergleich zu fest angestellten Pflegefachkräften) waren in den Kliniken Beelitz tätig. „Wir sehen in dem Verzicht auf Leasingkräfte die Chance, den Beruf signifikant attraktiver zu gestalten und unseren Pflegekräften ein harmonisches, faires und respektvolles Arbeitsumfeld zu bieten. Dadurch können wir die Aufwände auf ein berufsbedingtes, normales Maß reduzieren und somit vielleicht auch neue Fachkräfte für den Beruf gewinnen – gerne auch Rückkehrer:innen aus dem Leasing,“ fasst Pflegedirektor Nico Kleine-Knefelkamp die Ziele zusammen.

Durch den vollständigen Verzicht auf externe Leasingkräfte, schaffen die Kliniken Beelitz zeitgleich Mehrwerte für die eigenen Pflegefachkräfte, die dadurch möglichst auch noch stärker an das eigene Haus gebunden werden sollen. Zusätzlich zur Entlastung auf den Stationen wird auch in der Verwaltung der administrative Aufwand spürbar reduziert, da Leasingkräfte nicht mehr geplant, gebucht, abgerechnet und geleistete Dienste nicht mehr nachgewiesen werden müssen.

In den Kliniken Beelitz waren zum 31.12.2023 mehr als 10 Jahre Leasingkräfte in unterschiedlicher Ausprägung im Einsatz. Es ist somit an der Zeit, diesen Schritt endlich zu gehen. Die Kliniken Beelitz erhoffen sich durch diesen Schritt auch eine Steigerung der Zufriedenheit der anvertrauten Patient:innen.

Mehraufwand durch Leasing?

Kurzfristig eingesetzte Leasingkräfte sind natürlich zuerst „Fremde“ auf der Station. Damit ergibt sich für die eigenen Pflegefachkräfte bei jedem Einsatz, gerade zu Beginn, ein erhöhter Aufwand um die Leasingkraft einzuarbeiten, die Übergabe von Aufgaben zu strukturieren und die Arbeit nachzuverfolgen. Immerhin sind abschließend die eigenen Pflegefachkräfte auch für die umfangreiche und rechtssichere Pflegedokumentation verantwortlich. Zudem kann bei eigenen Pflegekräften ein umfangreiches Fachwissen vorausgesetzt werden, welches für die hochwertige Behandlung der eigenen schwerstkranken Patient:innen mit regelmäßig hohem Therapieaufwand Voraussetzung ist. Dieses fach- und behandlungsspezifische Wissen können Leasingkräfte in der notwendigen Tiefe und Praxis nicht haben.

Zwar können Leasingkräfte kurzfristig krankheitsbedingte Lücken füllen, dies ist aber eben mit einem erhöhten Aufwand für das eigene Personal verbunden, welcher der gewünschten Entlastung durch den Einsatz von Leasingkräften entgegenwirkt. Durch die Wahlfreiheit der Leasingkraft in Bezug auf den Dienst (Tag und Zeit) mussten oftmals doch Stammkräfte in den kritischen Dienstzeiten und der eingesetzten Station verschoben werden. All das sorgte bisher für teils ziemlichen Frust bei den eigenen Pflegekräften und entspricht darüber hinaus nicht dem Grundgedanken des nachhaltigen Handelns der Kliniken Beelitz.

Aber“, so Pflegedirektor Kleine-Knefelkamp, „auch wenn das System Leasing belastend, kompliziert, teuer und nicht praktikabel ist, so sind doch die bei den Leasingfirmen arbeitenden Kolleginnen und Kollegen kompetente und willkommene Fachkräfte. Wir erleben, dass wir mit unserer Entscheidung zunehmend wieder für solche Fachkräfte interessant werden. Aktuell haben sich zwei Kolleginnen von Leasingfirmen wieder bei uns beworben. Da scheinen wir einen Nerv getroffen zu haben und einiges richtig zu machen.“

Ausstieg hat bereits begonnen

Zusätzlich zu den Herausforderungen beim Einsatz von Leasingkräften sind auch die Kosten für eingesetzte Leasingkräfte in den letzten Jahren stark angestiegen; sie liegen deutlich über gängigen Tarifverträgen. Die Krankenkassen erstatten dabei allerdings nur einen Teil der Kosten, den Differenzbetrag muss der Leasingnehmer, also die Klinik, aus eigenen Mitteln finanzieren. Dies ist wirtschaftlich herausfordernd. „Zur Kompensation der bewusst wegfallenden Leasingkräfte, werden rund 10 % der Betten in unserer Frührehabilitation nicht neu belegt. Mit unseren eigenen Pflegefachkräften können wir aber, zusammen mit der Bettenreduzierung, sowohl die Pflegequoten einhalten, als auch sogar noch die Wirtschaftlichkeit der Kliniken Beelitz verbessern. Hier sind also alle Gewinner, wenn wir das Geld im System „Kliniken Beelitz“ halten und anders einsetzen können. Der Ausstieg aus dem Leasing hat mit der Anpassung der Pooldienstvergütung bereits im September begonnen,“ fasst Enrico Ukrow, Geschäftsführer der Klinken Beelitz, die Maßnahmen und Vorteile zusammen.

Über die Kliniken Beelitz

Die Kliniken Beelitz als Teil des Recura Kliniken Verbunds sind seit 1996 am traditionsreichen Gesundheitsstandort Beelitz-Heilstätten etabliert. Die Kliniken Beelitz betreiben drei eigenständige hochspezialisierte Einrichtungen: die Neurologischen Fachkliniken – Neurologisches Fachkrankenhaus für neurologische Frührehabilitation (Phase B) und die Neurologische Rehabilitationsklinik (Phasen C und D) – sowie das Parkinsonzentrum.

Behandlungsschwerpunkte der Neurologischen Fachkliniken sind Patient:innen mit akuten und chronischen neurologischen Erkrankungen, wie z. B. Schlaganfall, sowie Bewegungsstörungen. Das Parkinsonzentrum zählt zu den größten und renommiertesten Fachkliniken seiner Art in der Bundesrepublik. Die Klinik ist offiziell ausgewiesenes Parkinsonzentrum des Bundeslandes Brandenburg.


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