Beelitz-Heilstätten, 21.08.2024: Nach dem Besuch des Parkinsonzentrums durch die Gesundheitsministerin von Brandenburg, Ursula Nonnemacher, nahm die Ministerin heute die Fachklinik für Frührehabilitation der Kliniken Beelitz in Augenschein und informierte sich bei der Geschäftsführung, der Ärztlichen Direktorin und dem Pflegedirektor über das aktuelle Behandlungsspektrum und die Zukunftsperspektiven dieses Fachkrankenhauses.
Die Kliniken Beelitz sind mit ihren bis zu 400 Betten, über 3.800 Aufnahmen im Jahr und rund 900 Mitarbeitenden eine der größten neurologischen Fachkliniken in Deutschland. In der neurologischen Frührehabilitation der Phase B und der Rehabilitation in den sich anschließenden Phasen C und D zählt der Standort außerdem zu den führenden und bedeutendsten Häusern in dieser Spezialisierung in Ostdeutschland. Entsprechend groß ist die Bedeutung für betroffene Patient:innen in der Region und darüber hinaus. Zusammen mit dem zugehörigen Parkinsonzentrum, der angegliederten Akademie für Gesundheits- und Sozialberufe, dem Beatmungs- und Weaningzentrum, dem Querschnittzentrum, dem Epilepsiezentrum, dem neuro-urologischen Zentrum und den fünf Ambulanzen, ermöglichen die Kliniken Beelitz Behandlungs- und Therapiemöglichkeiten für eine Vielzahl an neurologischen Erkrankungen in der Region und darüber hinaus.
„Unser Behandlungsspektrum reicht von Schlaganfall- bis hin zu Querschnittpatient:innen mit allen persönlichen oder krankheitsspezifischen Besonderheiten. Dafür sind wir medizinisch mit Fachärzt:innen aus den Fächern Neurologie, Innere und Allgemeinmedizin, Anästhesie, Orthopädie und Urologie interdisziplinär aufgestellt. Im multiprofessionellen Team betreuen Ärzt:innen, Therapeut:innen und Pflegefachkräfte gemeinsam unsere Patient:innen und begleiten sie mit hoher fachlicher Kompetenz nach einer schweren Erkrankung in ein bestmögliches Leben mit Teilhabe und Lebensqualität. Die therapeutischen Ansätze sind modern und evidenzbasiert. Die Patient:innen werden früh aus dem Bett mobilisiert, um möglichst oft und aktiv zu üben. Körperlich schwer betroffene Patient:innen werden durch Robotik unterstützt, die zum Beispiel durch Übernahme des eigenen Körpergewichtes auch dann eine Gangtherapie ermöglicht, wenn die eigenen Beine den Betroffenen noch nicht tragen können. Im weiteren Trainingsverlauf werden der Gebrauch von Gegenständen in typischen Alltagssituationen, Körperpflege, Arm- und Fingerfertigkeit geübt. Hierbei wird das Training im Armstudio mit intensivem robotergestütztem Training von den Patient:innen sehr gut angenommen. Um therapeutisch zum einen leitlinienbasiert und individuell auf die Bedürfnisse und Ziele jedes/r einzelnen Patient:in eingehen zu können, beschäftigen wir in den Kliniken Beelitz über 100 Therapeut:innen ,“ zeigt Professorin Dr. Anna Gorsler, Chefärztin und Ärztliche Direktorin der Kliniken Beelitz auf. „Es ist wichtig, auch schwer betroffene, beatmete Patient:innen abhängig von Kreislauf und Belastbarkeit früh im und aus dem Bett heraus zu mobilisieren. Für die Patient:innen, die noch nicht ausreichend stabil für den Sitz im Rollstuhl sind, ermöglichen Spezialbetten ein zielgerichtetes Beintraining inklusive der Möglichkeit die Patient:innen zu Vertikalisieren. Ebenso können wir seit kurzem in den Klinken Beelitz auch Dialyseplätze anbieten, sodass Patient:innen in der neurologischen Frührehabilitation nicht extra in ein Dialysezentrum transportiert werden müssen. Solche Entwicklungen machen es Betroffenen einfacher und angenehmer.“
Im Fachkrankenhaus für neurologische Frührehabilitation werden Menschen nach einer schweren neurologischen Erkrankung aufgenommen. Mit über 150 Betten und dem integrierten Beatmungs- und Weaningzentrum Brandenburg, bieten die Kliniken Beelitz umfassende Hilfe, damit Patient:innen im Rahmen der Behandlung, Therapie und Pflege wieder ein Stück Selbstständigkeit und Teilhabe zurückgewinnen. Die neurologische Rehabilitationsklinik, mit über 120 Betten, ist darauf ausgelegt Menschen im Rahmen der Behandlung und Therapie, ebenfalls wieder eine Teilhabe zu ermöglichen oder, für Patient:innen in der Phase D, wieder einer Erwerbstätigkeit nachgehen zu können.
„Die Zusammenarbeit zum Wohle der Patient:innen liegt uns sehr am Herzen. Daher arbeiten unsere Kolleg:innen in interdisziplinären Teams zusammen, um gemeinsam den größtmöglichen Erfolg für jede/n einzelne/n Patient:in zu erzielen. Das gilt sowohl auf den Stationen, fängt aber bereits in der Ausbildung an. Zusammen mit der Akademie für Gesundheitsberufe absolvieren aktuell annähernd 300 Schüler:innen eine Ausbildung auf dem Campus Beelitz. Um auch hier zielgerichtet und mit modernen Methoden auszubilden, setzen wir u. a. auf computerbasierte Möglichkeiten. So ermöglichen wir über Virtual Reality ein situatives und ortunabhängiges Training zwischen Praxis und Schule oder mit unserer realitätsnahen Pflegepuppe. Hiermit können wir in der Haptik, Akustik und Reaktionen reale Situationen bis hin zu Notfallsituationen an Patient:innen nachstellen und damit Schüler:innen ausbilden“, führt Dr. Martin Spielhagen, Geschäftsführer der Kliniken Beelitz aus.
„Gesundheitsversorgung ist Teamarbeit. In Beelitz gelingt dies in den verschiedenen Kliniken und Fachdisziplinen besonders gut. Die hochspezialisierte neurologische Rehabilitation von Patientinnen und Patienten mit komplexen, oft langwierigen Krankheitsbildern ist besonders wichtig, um Ihnen ein möglichst selbstständiges Leben zu ermöglichen und unsere Kliniken im Land zu entlasten. Wir stehen fest an der Seite der Fachkrankenhäuser in Brandenburg, die aktuell durch die Krankenhausform im Bund gefährdet werden. Das Krankenhausreform-Gesetz muss daher dringend im Bundestag überarbeitet werden.“ sagt Ministerin Ursula Nonnemacher.
Auf dem Bild (v.l.) : Ergotherapeutin Romy Groß und Prof. Dr. Gorsler gaben einer sehr interessierten Ministerin einen Einblick in das Armstudio der Kliniken Beelitz.
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